Transparenz

Kreditkarte ohne Schufa

Wer eine klassische Kreditkarte beantragt, die einen echten Kreditrahmen gewährt, wird vom Anbieter hinsichtlich seiner Bonität überprüft. Der gängige Weg in Deutschland ist bei privaten Verbrauchern eine Schufa-Abfrage. Wenn die Schufa-Auskunft negativ ausfällt, wird der Kreditkartenantrag abgelehnt. Doch für diesen Fall gibt es mittlerweile Lösungen, die auch Menschen mit einer nicht ausreichenden Bonität die Beantragung einer Kreditkarte ohne Schufa ermöglichen.
Geschrieben von
Lisa Hofmann

Die besten Kreditkarten ohne Schufa-Abfrage

Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über die besten Kreditkarten, die man trotz negativem Schufa-Score beantragen kann. Mit einem Klick auf den „Gebühren im Detail“-Button gelangen Sie zu einer detaillierten Kreditkartenbeschreibung mit weiteren Informationen.

Wise Debit Card
Dauerhaft ohne Jahresgebühr
kostenloses Multi-Währungs-Konto
bis zu 200 Euro oder Gegenwert kostenfreie Bargeldabhebung pro Monat
Für monatliche Bargeldabhebungen über 200 Euro fallen Gebühren an
Ein Girokonto ist obligatorisch
Jahresgebühr
0 €
Bargeld
1,75 %
PayCenter SupremaCard
Jahresgebühr von 79,00 Euro (Prepaid-Kreditkarte)
Kein Auslandseinsatzentgelt
Hohes Aufladelimit von 10.000 Euro
Keine Versicherungsleistungen inklusive
Apple Pay & Google Pay nicht verfügbar
Jahresgebühr
139 €
Bargeld
0 €

Visa-Karte für Jugendliche

Da mit der Prepaid-Kreditkarte der Postbank keine Kreditgewährung verbunden ist, kann sie bereits ab 14 Jahren beantragt werden. Sie kann auch für minderjährige Kinder beantragt werden.

Eine Besonderheit der Visa-Karte der Postbank stellt die damit verbundene Einkaufsversicherung dar. Alle Gegenstände, die Sie mit dieser Karte bezahlen, sind 30 Tage lang gegen Raub, Einbruchdiebstahl und Beschädigung durch Unfälle versichert – bis zu einem Warenwert von 1.000 Euro.

Kosten der Visa Card Prepaid

Die Kosten für die Prepaid-Kreditkarte ohne Schufa-Abfrage belaufen sich auf 29 Euro jährlich. Bei gleichzeitiger Eröffnung eines Postbank Giro plus oder Postbank Giro Start-Kontos ist die Karte im ersten Jahr gebührenfrei. Sofern Sie bereits ein Postbank Giro extra plus-Konto unterhalten, ist die Karte kostenlos. Für zusätzliche Prepaid-Karten werden je 15,– Euro im Jahr fällig.

N26 Flex Konto und Kreditkarte

N26 Standard Mastercard
Dauerhaft ohne Jahresgebühr
Dauerhaft kostenlose Mastercard Debitkarte
Kostenloses Girokonto inklusive
Monatlich 3 x kostenloser Bargeldbezug in Deutschland
Physische Karte kostenpflichtig (einmalig 10 Euro)
Keine Zusatzkarte erhältlich
Jahresgebühr
0 €
Bargeld
0 €
eff. Sollzins
8,9 %

Das N26 Flex Konto richtet sich an Kunden mit schlechter Bonität. Für die Eröffnung eines Flex Kontos müssen zwei Voraussetzungen erfüllt werden:

  1. Volljährigkeit
  2. Wohnsitz in Deutschland oder einem anderen Land haben, in dem N26 aktiv ist.

Die Eröffnung des Flex Kontos läuft im Prinzip genauso, wie bei allen anderen Kontomodellen von N26. Nachdem online alle notwendigen Daten übermittelt wurden, meldet sich ein Mitarbeiter von N26 per Videochat, um die Identifizierung vorzunehmen. Reicht die Bonität des Kunden nicht für ein Standardkonto aus, erfolgt eine Abstufung auf das Flex Modell.
Jedoch wird die Bonität des Kunden jährlich neu abgefragt. Bei einer Verbesserung wird das Kontomodell dementsprechend angepasst. Mit einem entsprechenden Antrag kann das Konto auch als Pfändungsschutzkonto geführt werden.

Kosten für das N26 Flex Konto

Im N26 Flex Konto ist neben einer Girocard auch eine Mastercard Prepaid-Kreditkarte enthalten. Da das Konto selbst nur auf Guthabenbasis geführt werden kann, ist auch eine Überziehung mit der Kreditkarte nicht möglich. Der Kunde kann lediglich über das Guthaben verfügen, welches er zuvor auf die Karte geladen hat.

Die Kosten für das N26 Flex Konto belaufen sich auf sechs Euro im Monat. Für jede Barabhebung fällt zusätzlich eine Gebühr von zwei Euro an, Fremdwährungsgebühren betragen 1,7 % vom Umsatz.

Weitere Kreditkarten ohne Schufa-Prüfung

Vorteile im Überblick
  • Auch für Nutzer mit geringer Bonität
  • Nutzung wie herkömmliche Kreditkarte
  • Keine Verschuldung möglich
  • Auch für Jugendliche ab 12 Jahren geeignet
  • Einfache und flexible Handhabung

Die Schufa-Auskunft und ihr Einfluss auf die Kreditkartenvergabe

Die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) ist die größte Wirtschaftsauskunft Deutschlands. Sie kooperiert mit über 9.000 Vertragspartnern, darunter Banken, Kreditinstitute, Telefonkonzerne und Sparkassen. Diese Partner geben der Schufa wichtige Daten weiter, beispielsweise zu aufgenommenen Krediten und ungedeckten Schecks.

Möchte eine Person einen Kredit oder eine Kreditkarte beantragen, nimmt die herausgebende Bank eine Schufa-Abfrage vor, um daraus die Kreditwürdigkeit des potenziellen Kunden ableiten zu können. Dabei wird die Wahrscheinlichkeit berechnet, zu welcher der Kunde mögliche Kredite zurückzahlen können wird. Ein negativer Schufa-Score trifft oft auch Hartz-IV-Empfänger, Arbeitslose und Studenten.

Die Schufa kennt dabei nur Bonitätsdaten, nicht etwa Daten über den Beruf, den Familienstand oder gar die Nationalität einer Person. Es gibt jedoch Kreditinstitute, die auch diese Daten beim Kunden erfragen. Gerade das monatliche Gehalt muss bei der Beantragung einer exklusiveren Kreditkarte oftmals angegeben werden. Je höher der Schufa-Score ist, umso besser für den Kunden: Wer eine gute Bonität nachweisen kann, hat in der Regel keine Probleme, eine Kreditkarte zu bekommen.

Die Lösung: Kreditkarte ohne Schufa-Abfrage

Ein schlechter Schufa-Eintrag bedeutet aber nicht das Aus für die finanzielle Flexibilität: Kunden mit negativem Schufa-Eintrag können eine Prepaid-Kreditkarte ohne Schufa-Abfrage beantragen. Diese gewährt dem Kunden keinen Kredit, sondern muss vor der Nutzung mit einem Guthaben aufgeladen werden.

Mit einer Guthaben-Kreditkarte haben Karteninhaber die volle Kostenkontrolle über ihre Ausgaben und laufen nicht Gefahr, sich zu verschulden.

So funktioniert die Prepaid Karte

Kreditkarten ohne Schufa-Abfrage sind eine gute Option
Prepaid-Kreditkarten ohne Schufa-Abfrage sind eine gute Option.Foto: fizkes / iStock

Prepaid-Kreditkarten sind an ein Konto gekoppelt, das der Nutzer je nach Bedarf aufladen kann. Die Handhabung ist unkompliziert und ermöglicht Überweisungen in beide Richtungen: vom Referenzkonto (dem Girokonto des Nutzers) auf das Kreditkartenkonto und umgekehrt. Das Kreditkartenkonto ist durch Zugangscode und Passwort geschützt.

Die einfache Nutzung bringt zwei große Vorteile mit sich:

  1. Einfache Kontrolle des Guthabens.
  2. Jederzeit Rücktransfer des Geldes vom Kartenkonto auf das Girokonto möglich.

Der Rücktransfer ist vorwiegend im Falle von Kartenverlust eine hilfreiche Option und erhöht die Sicherheit von Prepaid-Kreditkarten enorm.

Prepaid-Kreditkarten für Jugendliche

Weil die Karte so sicher und nur nach Aufladung verwendbar ist, wird sie auch an Jugendliche ausgegeben. Sie ermöglicht also nicht nur Personen mit schlechter Bonität, eine Kreditkarte zu nutzen, sondern auch jüngeren Kunden oder insbesondere Studenten.

Die grundlegenden Funktionen und die Vorteile einer klassischen Kreditkarte bieten auch Prepaid-Kreditkarten:

  • Weltweit bargeldlos bezahlen
  • Weltweit Bargeld beziehen

Wichtig ist dabei immer: Die Karte kann nur so lange eingesetzt werden, bis das Guthaben aufgebraucht ist. Überziehungen sind nicht möglich. Vor spontanen Einkäufen sollte daher sichergestellt werden, dass ausreichend Geld zur Verfügung steht.

Keine Schufa – kein Kredit

Was bei Prepaid-Kreditkarten nicht gewährleistet wird, ist ein Kredit. Es handelt sich in dem Sinne nicht um eine echte Kreditkarte, da dem Kunden kein Kredit gegeben wird. Eine Charge Card bieten dem Kunden einen Kreditrahmen, der ihm in der Regel für einen Monat, in manchen Fällen sogar länger, gewährt wird.

Wer Prepaid-Karten nutzt, erhält keinen Kredit: Der fällige Betrag wird direkt vom Kartenkonto abgezogen. Das hat den Vorteil, dass keine Sollzinsen entstehen können. Der Kunde hat mit Prepaid-Kreditkarten kein Verschuldungsrisiko.

Prepaid-Kreditkarten nicht überall akzeptiert

Kunden mit Prepaid-Kreditkarten können Probleme bei der Buchung eines Mietwagens oder Hotelzimmers bekommen. Hier muss eine Kreditkarte oft zur Sicherheit seitens des Anbieters hinterlegt werden. In der Regel wird darauf dann ein bestimmter Betrag blockiert, der erst wieder freigeschaltet wird, wenn der Mietwagen oder der Zimmerschlüssel wieder zurückgegeben wurden. Dies setzt jedoch eine Kreditkarte mit Verfügungsrahmen voraus. Kunden sollten sich daher im Voraus informieren, ob auch Prepaid-Kreditkarten für die Buchung akzeptiert werden.

Die Kosten für Prepaid-Kreditkarten sind teilweise höher als bei anderen Kreditkarten. Das bezieht sich vorwiegend auf die Jahresgebühr. Ein Kreditkarten-Vergleich ist sehr zu empfehlen, da sich die Konditionen zum Teil stark unterscheiden.

Die Debit-Kreditkarten als Alternative zur Prepaid-Kreditkarte

Die Prepaid-Karten sind nicht die Einzigen, die ohne Schufa-Prüfung erhältlich sind. Auch die Debitkarte kann ohne Bonitätsüberprüfung beantragt werden und steht somit allen Kunden zur Verfügung. Auch wenn eine Prüfung stattfindet, wird die Bonität des Kunden bei einer Debit-Kreditkarte nicht so streng gewertet.

Ähnlich wie bei Prepaid-Kreditkarten kann auch mit Debit-Kreditkarten nur das Geld ausgegeben werden, das auf dem zugehörigen Girokonto vorhanden ist. Es sei denn, die Bank erlaubt dem Kunden einen Dispokredit. Wird mit der Karte gezahlt, streckt die Bank auch in diesem Falle kein Geld vor, sondern es wird direkt vom Konto abgezogen, genau wie bei einer EC-Karte. Das heißt, dass auch bei einer Debitkarte kein tatsächlicher Kredit gewährt wird.

Kreditkarten ohne Schufa-Prüfung: Für viele eine Alternative

Kreditkarten ohne Schufa - auch fuer junge Verbraucher geeignet
Kreditkarten ohne Schufa – auch für junge Verbraucher geeignetFoto: ViewApart / iStock

Kreditkarten ohne Schufa-Prüfung sind eine gute Lösung für alle Verbraucher mit schlechter Bonität. Bei Prepaid-Kreditkarten können nach Aufladung die gleichen Handlungen wie mit einer herkömmlichen Kreditkarte ausgeführt werden. Durch die sichere Nutzung und dem Schutz vor Verschuldung gibt es auch einige Anbieter, bei denen bereits Jugendliche ab 12 Jahren eine Kreditkarte ohne Schufa-Prüfung ausstellen.

Kreditkarten Vergleich vornehmen

Wichtig ist auch vor der Beantragung einer Kreditkarte ohne Schufa, dass die Angebote genau überprüft werden. Es gibt Prepaid- und Debit-Kreditkarten zu verschiedenen Konditionen, wobei immer auf den eigenen Gebrauch und persönliche Gewohnheiten Rücksicht genommen werden sollte. Ein kostenloser Kreditkarten-Vergleich ist daher sinnvoll und hilft dabei, die passende Karte zu finden!

Häufige Fragen zur Kreditkarte ohne Schufa

Wer einen schlechten Schufa-Score hat, der hat schlechten Aussichten bei der klassischen Kreditkarte. Dennoch kann man auch bei einem negativen Schufa-Eintrag eine Kreditkarte erhalten. Anbieter geben Prepaid-Kreditkarten und zum Teil auch Debit-Karten ohne Schufa-Prüfung heraus.

Eine Kreditkarte, bei der auf die Abfrage des Schufa-Scores verzichtet wird, eignet sich für alle, die finanziell nicht so gut dastehen oder die – aus welchem Grund auch immer – eine negative Schufa-Auskunft haben. Einen schlechten Score stellt die Schufa häufig Geringverdienern, Studenten und Hartz IV-Empfängern aus.

Es gibt zwar Kreditkarten, bei denen keine Schufa-Prüfung vorgenommen wird bzw. die trotz eines schlechten Schufa-Eintrags herausgegeben werden und die ohne Jahresgebühr auskommen, allerdings ist keine Kreditkarte wirklich kostenfrei. So können fürs Bezahlen, für Bargeldabhebungen oder für das Aufladen einer Prepaid-Kreditkarte Gebühren anfallen. In welchem Rahmen sich diese bewegen, ist von Anbieter zu Anbieter sehr unterschiedlich.

Über die Autorin
Lisa Hofmann Lisa Hofmann hat im Oktober 2020 ihren Bachelor of Arts in British American Studies mit Nebenfach Verwaltungswissenschaft erhalten und ist seit November 2020 Teil der... Mehr erfahren
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